Fastenzeit bedeutet für mich Verzicht. Den Verzicht aus Süsses, Fleisch, Alkohol, Kaffee, laute Musik, Tanzen, Singen und Feiern. Es war schon immer so. Als Kinder haben wir in dieser Zeit auf Süssigkeiten verzichtet. Sogar die Schokolade, die uns eine Tante geschenkt hat, musste 40 Tage warten. Es hieß immer: ,,Menschenskind, ihr seid am Fasten? Das habe ich ganz vergessen. Es ist aber nicht schlimm, am Ostern schmeckt sie ja auch.” Und drückte mir eine Schokoladentafel in die Hand. Für solche Fälle hatte ich einen schönen Flechtkorb, in dem ich meine Schätze aufbewahrt habe. Schokolade, leckere Minze- Pralinen und Kaugummis von der Oma. Es war ein wichtiges Ritual am Ostersonntag, direkt nach dem festlichen Frühstück. Ich habe meinen Korb auf den Tisch gestellt und die gesammelten Süssigkeiten mit meiner älteren Schwester getauscht. Einmal haben wir zusammen eine Schokoladentafel geteilt. Nachdem sie ein grösseres Stück gegessen hat, wollte sie unbedingt tauschen.
,, Komm Kleine, wir tauschen.“
,, Aber warum, ich will nicht.“, weigerte ich mich.
,, Du Dummkopf, so kannst du probieren, wie meine Schokolade schmeckt.“, lächelte meine ältere Schwester und schnell gab sie mir ihr viel kleineres Stück in die Hand.
Ziemlich früh habe ich gelernt, dass das Tauschen sich nicht immer lohnt…
Heute fällt mir das Fasten nicht mehr so leicht wie damals. Ohne Zucker bin ich wie ein Drogen-süchtiger, aber der Kaffee-Entzug, der hat mich schon wieder umgehauen. Ich habe versucht. Wisst ihr wie es sich anfüllt? Ich war so weit, dass ich die Leute geschnuppert habe und konnte es direkt riechen, wenn sie gerade Kaffee getrunken haben. Es gab für mich zwei Menschenkategorien: die Sympathischen, die den Kaffee trinken und…die anderen. Ich habe aufgegeben. Koffein ist meine Droge. Dafür verzichte ich auf Süssigkeiten und tue meinem Körper etwas Gutes. Ich esse Kohlsuppe.
Es gibt zahlreiche Rezepte für diese magische Suppe, die die Pfunde purzeln lässt. Sie ist ganz einfach zum Kochen und die Zutaten haben wir meistens im Haus. Der Hauptzutat Kohl hat kaum Kalorien und gilt deswegen als Fatbrenner, weil aber Weisskohl schwer verdaulich ist, habe ich für meine Suppe Wirsing genommen. Dazu noch ein Paar Karotte, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Bohnen und um richtig satt zu werden, drei mittlere Kartöffelchen. Die Kohlsuppe, die ich von Zuhause kenne, hat meine Mutter mit Sauerkraut zubereitet und heisst bei uns Kapusniak. Sie schmeckt etwas säuerlich und als Kind habe ich sie nie besonders gemocht. Die heutige Suppe ist im Vergleich zu Kapusniak fast süß. Ich gebe noch etwas frische Kräuter wie etwa Petersilie, und Gewürze nach Wahl, zum Beispiel Pfeffer, Chili, Ingwer oder Kümmel, was Kohl gut verdaulich macht und fertig ist unsere lecker Kohlsuppe. Guten Appetit 🙂
Magische Kohlsuppe für die Fastenzeit:
Die Zutaten:
1 Kopf Wirsing
3 Karotten
2 Zwiebeln
1 Lauch
1 grüne Paprika( oder grüne Brechbohnen)
3 Kartoffeln
1 EL Kokosöl
3 L Gemüsebrühe
Gewürze und Kräuter nach Geschmack: Kümmel nicht vergessen 🙂
Die Zubereitung:
Zwiebeln schälen und klein schneiden. In einem grossen Topf Kokosöl schmelzen lassen, bitte hohe Temperaturen vermeiden, Kokosöl mag keine Hitze. Zwiebelchen andünsten und die Gewürze dazu geben. Alles kurz anbraten. Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Zu den Zwiebeln geben und andünsten. Gemüsebrühe dazugeben und aufkochen. Kurz kochen lassen.
2. Lauch klein schneiden. Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden, Paprika oder anderes Gemüse( ich hatte noch viele grüne Brechbohnen im Kühlfach)klein schneiden und alles zu den Karotten und Zwiebeln geben. Kochen etwa 10 Minuten.
Wirsing in Streifen schneiden zu der Suppe geben und alles kochen, bis das Gemüse weich wird.
Wenn die Suppe zu mager ist, gebe ich direkt vor dem Essen 1 EL Olivenöl pro Portion. Ich verziere die Suppe mit geraspelten Möhren und einem Sahnetupfer. Guten Appetit 🙂
Bleib schön gesund
Edyta
5 Comments
Sigrid / Madam Rote Rübe
23 Februar 2016 at 14 h 38 minLiebe Edyta,
bei uns in der Familie war fasten noch nie üblich, das heißt jedoch nicht, dass ich nicht gerne Deine hausgemachte Kohlsuppe ohne Fleisch essen würde. Für mich ist sie gerade richtig, eine köstliche Gemüsesuppe, na ja, mein Mann mag bestimmt ein Würstchen zu.
Liebe Grüße Sigrid
Edyta Guhl
23 Februar 2016 at 14 h 43 minLiebe Sigrid, die Suppe ist sehr köstlich, ich koche sie auch außer Fastenzeit und mein Mann isst sie sehr gerne, er ist aber ein geborener Vegetarier 🙂 Fasten tut uns gut, das wichtigste ist aber, dass das Umfeld dabei nicht leiden muss. Jeder soll es für sich entscheiden. Alles Liebe, Edyta
Ingrid -auchwas-
6 März 2016 at 9 h 55 minLiebe Edyta.
eine wirklich magische Suppe, die leider erst jetzt entdeckt habe, aber ich werde sie sofort mitnehmen und bei meiner #Samstagssuppen #Blogparty verlinken. Denn diese Suppe darf nicht fehlen und muss unbedingt probiert und bei mir festgehalten werden werden.
Danke Dir. Liebe Grüße Ingrid
Ach ja sollte es Dir nicht gefallen, dann entferne ich den Link:
http://auchwas.blogspot.de/2016/02/blogparty-samstagssuppe-was-habt-ihr-zu.html
Edyta Guhl
6 März 2016 at 10 h 05 minLiebe Ingrid, es ist für mich eine Ehre, warum soll mir etwas nicht gefallen. Ich freue mich sehr und gehe direkt zu Dir zu Besuch. Vielen Dank und einen schönen Sonntag wünsche ich Dir 🙂
Liebe Grüße
Edyta
Einfacher Kastenkuchen – mein-dolcevita.de
19 Februar 2020 at 14 h 10 min[…] vorbei. Fettige Speisen, Fleisch und Alkohol, sind in den nächsten Tagen tabu. Jetzt heißt es: entschlacken und entgiften. Angesagt sind Säfte, Tees und stilles Wasser, alles was dem Körper gut tut und […]