Seit Wochen hört man bei uns in der Küche ständig dasselbe Wort: Pflaumen. Der Nachbar hat zu viele Pflaumen. Wir haben jede Menge Pflaumen. Und wer geht die Pflaumen pflücken? Schließlich, was macht man mit den allen Pflaumen? Kuchen backen. Kekse machen. Und heute ein herzhaftes Rezept für die Pflaumen: Selbstgemachter Pflaumen- Paprika- Ketchup. Und sofort in zwei Varianten.
Der Pflaumen- Ketchup nach dem erstem Rezept ist süß-sauer, aromatisch und etwas milder. Die Portion reicht für zwei kleine Gläser oder einen Grill- Abend. Es hat uns aber sehr gut geschmeckt. So habe ich am nächsten Tag einen großen Topf davon gekocht. Diesmal aber sehr kräftig im Geschmack, pikant und noch mehr köstlich.
Und beide Versionen sind ohne Tomaten, haben aber wunderschöne, knallrote Farbe. Ganz ohne einen chemischen Zusatz. Und der pikante Geschmack kommt natürlich von den Gewürzen und der Paprika. Und jetzt kommt ein genialer Tipp, der das Leben erleichtert: wenn Du Chili- Paprika schneidest, IMMER Handschuhe anziehen.
Natürlich habe ich es verdrängt. Handschuhe! Das macht man doch bei den gefährlichen, länglichen Chilis. Aber nicht bei den netten, dicken Peperoni. Und das war mein Fehler. Plötzlich wurden die Hände heiß und fingen an zu kribbeln. Kein Mittel hats geholfen. Und ich habe Folgendes ausprobiert:
Seife
Handcreme
Öl
Milch
Naturjoghurt
Buttermilch
Handwaschpaste für die Werkstatt!
Calzium mit Vitamin C trinken
Hände baden im Wasser mit 2 Tabletten Calzium + Vitamin C
Zitronensaft
Eis
Die Liste kannst Du vergessen. Es hat sowieso nichts gebracht. Das Brennen war noch schlimmer. Und die blödeste Idee war die mit der Handwaschpaste. Danach ist das Zeug so richtig in die Haut eingedrungen. Und es hat höllisch weh getan. Wahrscheinlich so hat man im Mittelalter die Verbrecher gefoltert.
Und dann kam die geniale Lösung. Verantwortlich für das böse Brennen ist Capsaicin. Ein Alkaloid, das sich im Alkohol löst. Angeblich auch im Fett, bei mir hat es aber nichts gebracht. Und nur ein Paar Tropfen Alkohol auf der Haut haben eine sofortige Milderung gebracht. Wie ein Wunder! Die Schärfe hat sofort nachgelassen.
Also behalte bitte diesen Tipp fürsLeben: Was hilft, wenn Chili an den Händen brennt? Alkohol!
Natürlich äußerlich. Innerlich habe ich es nicht ausprobiert. Bei solchen Qualen würde ich lieber einen klaren Kopf behalten wollen.
So, nachdem wir uns um unsere Gesundheit gekümmert haben, bleibt nichts im Wege, um Pflaumen- Paprika- Ketchup zu machen. Zuerst kommt das klassische Rezept ohne Chili. Sehr lecker, mild und fruchtig. Und wenn Du Lust auf eine feurige Soße hast, probiere das zweite Rezept aus. Wie sagt man so schön: es ist die Schärfe mit Geschmack 🙂
Selbstgemachter Paprika- Pflaumen- Ketchup:
Grundrezept für 2 kleine Gläser
Zutaten:
1 rote Paprika- Schotte
600 g Pflaumen
1 Zwiebel
1/ 2 TL Salz
2 EL Zucker
2 EL Essig
1/ 4 TL Senfkörner
1/ 4 TL Ingwer, gemahlen
eine Prise Curry
Zubereitung:
1. Pflaumen waschen, entkernen und klein schneiden. Paprika waschen und entkernen. Zwiebel schälen und fein würfeln. Zusammen mit den anderen Zutaten in einem Topf etwa 45 Minuten köcheln lassen.
Ab und zu rühren und nicht anbrennen lassen. Dann kurz abkühlen und mit einem Stabmixer pürieren. Eventuell abschmecken. Nochmal aufkochen und den heißen Ketchup in saubere Gläser füllen. Gut verschließen.
Feuriger Paprika- Pflaumen- Ketchup:
große Portion:
Zutaten:
2 rote Paprikas
2 Chili- Schotten
1200 g Pflaumen
3 Zwiebeln
ein kleines Stück Ingwer
1,5 TL Salz
4 EL Zucker
4 EL Essig ( Weinessig)
0/ 5 TL Senfkörner
eine Prise Curry
Einige Pimentkörner
eine Prise Pfeffer und Cayennepfeffer
Zubereitung:
1. Pflaumen waschen und entkernen. Klein schneiden. Paprika und Chili- Schotten entkernen. Bitte Handschuhe nicht vergessen. Klein schneiden. Zwiebel schälen und fein würfeln. Ingwer schälen und klein hacken.
2. Alles in einen großen Topf geben. Die restlichen Zutaten dazu geben: Salz, Zucker, Essig, Senfkörner, Curry, Piment, Pfeffer und Cayenne- Pfeffer. Etwa 45 Minuten köcheln lassen. Ab und zu umrühren. Etwas erkalten lassen und pürieren. Wieder aufkochen und in heiße Gläser füllen und verschließen. Auf dem Deckel stehend abkühlen lassen.
Mein Wunsch nach einem ruhigen Leben ging nicht ganz in Erfüllung. Überall lauert eine Gefahr.
Und selbst die Chilis können böse werden. Bleibt schön gesund und passt auf!
Edyta
4 Comments
Örzi
1 September 2019 at 15 h 58 minHört sich interessant an und ich werde es bei Gelegenheit ausprobieren. Leider ist hier kein gutes Pflaumenjahr. Deshalb musste ich für meinen Kuchen die Pflaumen beim Discounter kaufen. In reichlich Plastik verpackt, riesengroß ohne Würmer (also gut behandelt), unreif aber dafür geschmacklos. Das beste an meinem Kuchen war daher der Teig. Ansonsten friere ich jedes Jahr eigene Pflaumen ein. Gewaschen, entsteint und geviertelt. Nach dem Auftauen wie frisch gepflückt.
https://www.trusted-blogs.com/magazin/blog/dAn2ZE
Edyta
1 September 2019 at 19 h 30 minHallo,
sehr, sehr empfehlenswert. Rot wie Tomatenketchup, schmeckt aber nach Paprika und etwas süß. Wir hatten unglaublich viele Pflaumen dieses Jahr. Leider habe ich keinen Platz mehr im Gefrierfach, bei so vielen Kuchen, die ich ständig backe 🙂
Liebe Grüße
E.
Diana
7 Oktober 2019 at 20 h 14 minLiebe Edyta, das hört sich super an. Ich werde mir das Rezept merken und sicher nachkochen. Bin schon auf das Ergebnis gespannt.
LG, Diana
Edyta
9 Oktober 2019 at 19 h 37 minHallo Diana,
uns hat es sehr geschmeckt. Nur die Schärfe muss man natürlich selber bestimmen. Manche mögen es etwas milder 🙂
Liebe Grüße
Edyta