Suppe ist nicht gleich Suppe. Und dieser vegetarischer Grünkohl- Kürbis- Eintopf schon gar nicht. Aromatisch, heiß und so sättigend. Ich höre schon die Stimmen: Eine Suppe ohne Fleisch? Davon wirst doch nicht satt. Was ist das denn für eine Mahlzeit? Eine Frau muss was auf die Rippen kriegen. Haha!
Und ich liebe diesen Geschmack, die Konsistenz, oder vielleicht soll man eher sagen: die Flüssigkeit. Und ich nenne dieses Gericht einfach Suppe. So kann es wirklich zu einem Missverständnis führen. Mit einem dünnen Süppchen wird keiner so wirklich satt. Und es schmeckt auch meistens fade. Es ist die höchste Kochkunst, ein dünnes, unscheinbares Süppchen zu kochen, das eine Geschmacksexplosion im Munde verursacht.
Es wird jetzt wie eine Geschichte eines Veteran klingeln, aber ich habe so eine Suppe gegessen. In einem vegetarischen Restaurant in Warschau. Es war so unglaublich lecker, dass ich mich getraut habe, den Koch anzusprechen. Was für mich normal ein Tabu ist. Der Mann musterte mich von oben nach unten, lächelte verschmitzt und flüsterte: 28 Kräuter.
Ich: Kräuter?
Er: Kräuter und Gewürze.
Ich stotternd: Gewürze? Welche denn?
Er: Ja, was schmecken Sie denn raus…?
Ich habe vieles rausgeschmeckt. Aber so einzeln aufzuzählen? Ein Loch im Kopf. Und wahrscheinlich hat er das an meinem Gesicht erkannt. So flüsterte er wieder: 28 Kräuter. Er grinste und drehte sich um.
Ja klar. Ein Kochgeheimnis. Und ich bin nicht schlauer geworden. Seitdem muss ich immer an die 28 Kräutern denken. Braucht man wirklich so viele Ingredienzien um ein Feuerwerk für die Sinne zu zaubern?
Der heutige Kürbis- Eintopf mit Grünkohl hat weniger Zutaten. Eigentlich ist es ein Basis- Rezept für alle Eintöpfe, die ich koche. Heute zusätzlich mit Kürbis und Kichererbsen aufgepeppt. Das Rezept ist unglaublich variabel. Man nimmt einfach das Gemüse, was man gerade hat. Nur die Basis bleibt: zuerst kommt das Fett: Kokosöl oder Pflanzenöl. Oder beides. Dann Knoblauch, Zwiebel. Manchmal auch Ingwer.
Alles klein hacken und im Öl anbraten. Gewürze nicht vergessen. Dann kommt das Gemüse. Zuerst das Wurzelgemüse: Karotten, Knollensellerie, Kartoffeln. Manchmal auch Rote Bete. Klein geschnitten.
Nur bei Karotten machen ich eine Ausnahme. Am besten schmecken die Karotten nicht geschnitten. Sondern mit einem Sparschäler fein gehobelt. Probier es aus. Es ist ein ganz anderer Geschmack als die gewöhnlichen Würfel. Alles anbraten und mit Gemüsebrühe oder einfach Wasser ablöschen. Im geschlossen Topf köcheln, bis das Gemüse weich wird.
Zwischendurch kann man die Suppe noch verfeinern. Mit Gemüsestreifen: wie China-Kohl, Eisbergsalat oder Weißkohl. Oder das Gemüse aus dem Gefrierfach nehmen: Blattspinat, Brokkoli, Erbsen.
Hülsenfrüchte passen auch dazu. Rote Linsen kochen unglaublich schnell. Die kann man direkt in die Suppe geben. Alles andere wie Bohnen, Erbsen, Kichererbsen soll man vorher gar kochen. Zum Schuss noch das Würzen nicht vergessen. Und frische Kräuter. Fertig ist unsere sättigende, vollwertige Mahlzeit. Und die anderen Geschichten erzähle ich Euch nächstes Mal 😉
Vegetarischer Grünkohl- Kürbis- Eintopf:
Zutaten:
400 g Hokkaido- Kürbis
2 Schalotten oder eine Zwiebel
1 Knoblauchzeh
1 Karotte
6-7 Grünkohl-Blätter
1 EL Kokos-Öl
Senfkörner, Kumin, Curry, eine Prise Kurkuma, Cayenne- Pfeffer
1 Glas Kichererbsen
Salz, Pfeffer
1 l Gemüsebrühe oder Wasser
Zubereitung:
1. Den Hokkaido- Kürbis waschen, die Kerne entfernen und zusammen mit der Schale in Würfel schneiden. Die Karotte putzen, schälen und klein schneiden. Die Schalotten und den Knoblauch klein hacken. Den Grünkohl waschen und in feine Streifen schneiden. Ganz harte Stücke vom Strunk klein schneiden.
2. Das Kokosöl in einem Topf bei mittlerer Hitze zerlassen. Senfkörner dazu geben und kurz anbraten, bis sie anfangen zu platzen. Die anderen Gewürze rasch beifügen( Kurkuma kommt zum Schluss). Kurz anbraten und die Schalotten und Knoblauch dazu geben und andünsten. Dann die Karotte und die Kürbis- Würfel dazu geben. Kurz anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Gemüsebrühe ablöschen und im geschlossenen Topf etwa 10 Minuten köcheln lassen.
3. Dann den Grünkohl dazu geben und weiter kochen bis das Gemüse weich wird. Es dauert 10-20 Minuten. Zum Schluss die Kichererbsen aus dem Glas absieben. Die Brühe nie wegschütten. In der veganen Küche ist es jetzt der letzte Schrei. Siehe unter Aquafaba. Jetzt die Kichererbsen in den Topf geben. Umrühren, aufkochen und abschmecken. Mit Reis oder Naan- Brot servieren.
Hast du auch schon eine Geschmacksexplosion erlebt? War es auch eine Suppe? Oder so leicht bist du nicht zu kriegen? Denn unter 28 Kräuter geht es bei mir gar nichts 😉
Liebe Grüße
Edyta
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