Die Welt scheint gerade sich etwas schneller zu drehen und in solchen Momenten geniesse ich meine gemütliche Küche und das ländliche Leben in der Eifel. Doch die Angst vor dem Unerwarteten lässt mir keine Ruhe. Jeder Gedanke kreist um München und ich kann es gar nicht abschalten. Es gibt ein einziges Mittel, was hilft. Ich ziehe meine Jogging- Schuhe an und gehe raus, obwohl es draussen regnet. Wie ging der Spruch, es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung? Ich grinse und jogge eine Stunde im warmen Regen. Es hilft tatsächlich. Endorphinausschüttung macht glücklich. Der Kopf wird frei und meine bitteren Gedanken verstummen. Jetzt kann ich Euch vom leckeren Zebra- Käsekuchen erzählen..
Das Backen vom Käsekuchen hat eine lange Tradition in meiner Familie. Der wichtigste Zutat ist natürlich der Quark. Der polnische Quark von dem ich Euch schon hier geschrieben habe, ist viel fester und lässt sich mit dem Messer schneiden. Im Geschmack ist eher neutral, mit der Zeit schmeckt etwas säuerlich und dadran erkennt man seine Frische. Um einen Käsekuchen zu backen, dreht man den Quark durch den Fleischwolf mindestens zweimal, damit seine Konsistenz schön cremig wird. Als Kind habe ich dieses Ritual geliebt. Zuerst hat man nach dem Fleischwolf gesucht, schliesslich benutzt man ihn nicht jeden Tag. Danach musste man alle Teile zusammen bauen und ständig hatte man das Gefühl, es würde irgendein Teil fehlen. Dann musste man meinem Papa rufen, weil das uralte Ding nicht drehen wollte. Und endlich konnte man anfangen. Mit einem großem Löffel steckte man Quarkstücke in eine Öffnung und auf der anderen Seite kamen lange, lustige Spaghetti raus. Und die haben viel besser geschmeckt als der langweilige Quark.
Der zweitwichtigste Zutat waren die Eier. Ich weiss gar nicht, warum man früher so viele Eier zum Käsekuchen backen gebraucht hat. In jedem Rezept stand: je mehr Eier, desto besser der Kuchen. Ich backe meinen superleckeren Cheesecake mit einem einzigen Ei und wenn ich aus Versehen das Ei weglasse, das merkt auch keiner. Und in den alten Rezepten hiess es immer: man nehme zwei Dutzend Eier. Es ist schon leicht übertrieben, oder?
Und damit die Kinder etwas auf die Rippen bekommen, hat man noch die Sahne dazu gegeben. Und es war keine Sahne aus dem Geschäft. Nein. Man hat nur die Sahne vom Bauer verwendet. Und um die Sahne zu bekommen, musste man Beziehungen haben. Sie war nicht so teuer, aber halt schwer zu kriegen. Dick, fettig, lecker duftend…Und als alle nötigen Zutaten da waren, hat man gedreht und gemischt und zum Schluss noch die Schüssel und den Holzlöffel abgeleckt. Was man eigentlich nicht machen soll…Es ist aber eine andere Geschichte 🙂
Und damit der heutige Käsekuchen nicht langweilig wird, machen wir noch einen abstrakten Kakao- Muster dazu. Es macht sehr viel Spass dieses Zebra- Muster zu zaubern. Zwei Löffel von dem hellen Teig in die Mitte der Backform geben, dann zwei Löffel von der dunklen und solange einfüllen, bis kein Teig mehr da ist. Nicht nachhelfen, der Teig zerfliesst von selber, ihr werdet sehen. Ich musste mich richtig beherrschen, um den Teig gleichmäßig zu verteilen. Man kommt in die Versuchung, um verschiedene Muster auszuprobieren, was im Endeffekt vielleicht nicht ganz perfekt aussieht. Verwendet also die Zwei- Löffel- Methode und man erreicht das beste Zebra- Muster. Bleibt gesund,
Eure Edyta
Zebra- Käsekuchen:
Die Zutaten:
Der Boden:
Der Belag:
Die Zubereitung:
Edyta
2 Comments
Kochen mit Diana
26 Juli 2016 at 21 h 24 minIch habe immer geglaubt, dass es viel aufwendiger ist ein Zebrakuchen zu backen. Aber das ist ja kinderleicht…werde es dann demnächst auch backen.
LG, Diana
Edyta Guhl
26 Juli 2016 at 21 h 26 minLiebe Diana und vor allem, es macht richtig Spass 🙂 Eine kreative Beschäftigung 🙂
LG Edyta