Lebkuchen oder Pfefferkuchen? Wie soll ich diese köstlichen Gewürz- Kekse nennen, die das russische Internet erobern? Weltbeste Lebkuchen ohne Honig? Oder aromatische Karamell- Pfefferkuchen?
Wie ist der Unterschied zwischen Lebkuchen und Pfefferkuchen? Ich stöbere im Netz, aber eine eindeutige Antwort gibt es nicht. Dazu kommt eine dritte Kategorie: Oblaten- Lebkuchen. Und noch die Elisen- Lebkuchen, Nürnberger Lebkuchen oder Aachener Printen. Die kann ich aber zum Glück sofort ausschliessen.
Die beiden Begriffe: Lebkuchen und Pfefferkuchen stehen für aromatisches, stark gewürztes Dauergebäck. Bekannt als Weihnachtskekse. Und eigentlich handelt es sich um das Gleiche, wird aber je nach Region anders genannt. Und ich hatte immer im Kopf: Pfefferkuchen- harte, flache und würzige Kekse. Lebkuchen- runde weiche Honigkuchen mit Zuckerglasur.
Tja, es bleibt also bei Lebkuchen. Übrigens die russische Variante der Lebkuchen heißt Prjaniki. Auch hier kommt der Name vom Pffeffer. Seit Mittelalter stand das Wort Pfeffer als das Synonym für Gewürze: Zimt, Anis, Koriander, Piment, Sternanis, Muskatnuss und Nelken.
Das Rezept für Lebkuchen ohne Honig ist wirklich ein Kracher. Diese Lebkuchen sind absolut lecker und verdienen den Titel: Gewinner 2021! Meine ganze Familie ist in diesen Alpenbrot verliebt. Peinlich zu sagen, aber ich muss es sogar im Sommer backen. Genial zum Nachmittagskaffee. Und so ergiebig. Ich war mir sicher, diese Kekse kann nichts übertreffen. Aber auch die Lebkuchen ohne Honig sind herrlich. Aromatisch, weich, würzig. Sie verschwinden im Nu, bevor man sie fotografieren kann. Und zergehen auf der Zunge.
Und worauf soll man bei den Lebkuchen ohne Honig achten? Ich habe mir viele Gedanken dazu gemacht und für Dich alles fleißig aufgeschrieben. Jetzt kann nichts schief gehen 🙂
Meine zehn goldene Regel, damit Lebkuchen ohne Honig gedeihen!
1. Den wunderbaren, einzigartigen Geschmack verdanken sie den Gewürzen und dem Karamell. Und selber den Zucker zu schmelzen, ist eine Sache der Übung. Man soll die ganze Zeit über am Herd stehen bleiben, sonst verbrennt die Masse oder wird bitter und dunkel.
2. Das Karamellisieren geht sehr schnell, also alles griffbereit haben.
3. Achtung: Karamell ist sehr heiß! Es blubbert wild. Es schäumt und kann über laufen( bei Soda- Zugabe). Auf keinen Fall die Finger rein tunken. Oder den Löffel ablecken. Naschkatzen und Kinder aufpassen. Und am besten Handschuhe anziehen.
4. Nur die gute Butter nehmen. Mit Margarine bekommen die Lebkuchen nicht diesen leckeren buttrigen Geschmack.
5. Gemahlene Gewürze nehmen. Oder selber fein mahlen. Die fertigen Gewürzmischung sind für mich zu scharf. Oder enthalten irgendein Zutat, was mir nicht ganz passt. Also lieber selber mischen.
6. Wer sich die Lebkuchen gar ohne Honig nicht vorstellen kann, soll 1- 2 EL Honig zu der Masse geben( nach dem 3 Arbeits- Schritt in der Zubereitung). Ich verrate Dir aber, diese Lebkuchen sind zwar ohne Honig, aber das merkt niemand. Durch den Karamell haben sie einen wunderbaren Geschmack und eine tolle Farbe. Also eine Rettung für alle Honig- Alergiker. Schließlich weiß man nie, wer von den Gästen, besonders Kindern, allergisch ist.
7. Es ist wichtig, den Teig nicht zu übermehlen. Er soll elastisch bleiben. Also das Mehl nach und nach dazu geben. Und nicht übertreiben.
8. Der gute Lebkuchen braucht eine Weile. Der Teig sollte zumindest über Nacht in einem kühlen Raum reifen.
9. Wer verschiedene Formen ausstechen möchte, soll Abstandhalter verwenden. Wichtig ist, dass die Lebkuchen nicht zu dünn und gleich hoch sind. Dann wird das Backergebnis super!
10. Und der größte Fehler: Zu lange backen. Die Lebkuchen nie zu dunkel backen. Sonst werden sie steinehart. Der Lebkuchen ist fertig, wenn die Unterseite gebräunt und fest ist.Lebkuchen ohne Honig:
für 4 große Backbleche
Zutaten:
500 g weißer Zucker
200 ml heißes Wasser
200 g Butter
0, 5 TL Salz
1 flaches TL Backsoda( Natron)
2 TL Zimt gemahlen
1 TL Ingwer gemahlen
je 1/4 TL Nelkenpulver, Muskat, schwarzen Pfeffer, Anis und Kardamon
1 Ei
800- 900 g Mehl
Zubereitung:
1. Den Zucker in einen Topf, am besten aus Edelstahl und mit einem schweren Boden geben. Und auf mittlerer Hitze erwärmen. Langsam schmelzen lassen. Sobald der Rand geschmolzen ist, kurz vom Herd nehmen und leicht schwenken, damit die Masse sich verteilt und gleichmäßig karamellisiert. Nicht rühren, sonst gibt es Klumpen.
2. Sobald der Zucker goldbraun wird und angenehm duftet, vom Herd nehmen. Und nach und 200 ml heißes Wasser unter Rühren hinzu geben. Vorsicht, es wird heftig aufschäumen, nicht verbrennen! Gut verrühren, damit es keine Klumpen gibt.
3. Zurück auf den Herd stellen und 200 g Butter hinzugeben und unterrühren. Sobald die Butter geschmolzen ist, ein TL Backsoda, den Salz und die Gewürze dazu geben. Verrühren. Achtung die Masse schäumt jetzt und geht hoch!
4. Die Masse abkühlen lassen. Und erst zu der abgekühlten Masse ein Ei zufügen. Das Mehl sieben und in den Teig rühren. Zuerst im Topf, dann auf einer Arbeitsfläche. Nach und nach das Mehl dazu geben. Die Mehlmenge hängt von der Mehlsorte und den anderen Zutaten. Der Teig soll weich und leicht klebrig bleiben. Über die Nacht wird er dick und elastisch. Die Lebkuchen- Masse über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.
5. Am nächsten Tag den Teig nochmals durchkneten und beliebig weiter verarbeiten. Ein Blech mit Backpapier belegen. Aus der Masse mit den Händen Kekse ausstechen oder kleine Kugeln formen und auf das Blech legen.
6. Die Kugeln mit etwas Abstand zueinander aufs Blech setzen. Sie laufen leicht auseinander und ergeben beim Backen schöne Kuppelform. Rund 15 Minuten backen(variiert je nach Backrohr). Die Lebkuchen sollten noch weich sein, wenn sie aus dem Backofen kommen.
Und wie bekommt man einen Topf mit Karamellresten sauber? Etwas Milch einfüllen, leicht köcheln lassen und rühren. Schnell löst sich alles ab und man bekommt ein köstliches Karamell- Getränk. Lecker zum Abschluss des Tages.
Das Rezept für die Prjaniki habe ich unter anderen bei toller, fleissiger, Irina gefunden: auf youtube. Wer Russisch kennt und im Kasachstan kurz verweilen möchte, unbedingt besuchen. Der goldene Mann, Ausflüge in die Berge, Salzwassersee Alakölsee, tolle Rezepte, gepflegter Garten, Lifestyle und Kosmetik. Alles was eine Frau braucht und mag 🙂
So unauffällig sind wir in eine weihnachtliche Stimmung gerutscht. Wie die Zeit rennt…
Bleib gesund
Edyta
2 Comments
Diana
3 Dezember 2021 at 15 h 15 minLiebe Edyta, du bist dieses Jahr sehr früh mit den Weihnachtsrezepten dran. Oder ich bin zu spät…das kann auch sein. Also deine Lebkuchen sieht so toll aus. Ich liebe Lebkuchen und freue mich immer wieder neue Rezepte auszuprobieren.
LG, Diana
Edyta
23 Dezember 2021 at 11 h 19 minHallo Diana,
ich empfehle dieses Rezept vom Herzen. Es sind so leckere Kekse, dass ich sie immer wieder backen muß. Sonst ist die Plätzchendose nicht komplett 🙂
LG
Edyta