Der Schimmelkuchen

der-schimmelkuchenZwei Kuchen haben meine ganze Kindheit begleitet: Schimmelkuchen und Wunderling- Honigkuchen, den zweiten stelle ich Euch in meinem nächsten Post vor. Natürlich gab es in dieser Zeit auch andere Kuchen. Sehr populär war Zebra- Kuchen, auch die Kokos- Würfel mit Schokoladenguss oder der Negerkuchen kamen öfters auf den Tisch. Sagt man heutzutage noch Negerkuchen? Ist es politisch korrekt?
Hmmm, also es gab einen dunklen Schokoladenkuchen, der so einfach zu backen ist, dass wir ihn schnell freitags nach der Schule gebacken haben. Mein Lieblingskuchen in der Zeit war aber der Schimmelkuchen. Der Schimmelkuchen hört sich etwas unappetitlich an, aber keine bange, er schmeckt sehr gut.



Diesen lustigen Namen verdankt der Schimmelkuchen einer Eiweißschicht, die sich unter der Streusel versteckt. Am besten schmeckt der Schimmelkuchen mit einer säuerlichen Konfitüre z. B. aus schwarzen Johannisbeeren, man kann aber frisches Obst nehmen, wie kleingeschnittenen Erdbeeren, oder geraspelte Äpfel. So kann man den Geschmack etwas variieren. 
Sicher kennt Ihr die Anekdote von Proust und seinen Madeleines. Der Erzähler in seinem Roman tunkt ein Küchlein in einem Tee und der köstliche Geschmack weckt bei ihm eine Flut von Erinnerungen. Mir gehts genauso bei diesem Schimmelkuchen. Der erste Biss und schon bin ich in die Vergangenheit versetzt, die Erinnerungen kommen hoch….
schimmelkuchen-rezept

Der Schimmelkuchen aus alten Zeiten:

 

Die Zutaten:

200 g Butter
5 Eier
510 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
2 EL Zucker + 150 g Zucker
2 EL Kakao
Ein Glas Johannisbeerkonfitüre
 

Die Zubereitung:

1. Die Eier trennen. Das Eiweiss in eine Schüssel geben und zur Seiten stellen, für den Teig brauchen wir nur das Eigelb. Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und zwei EL Zucker unterrühren. Eine kleine Vertiefung in die Mitte drücken und das Eigelb in diese Delle geben. Butter in kleinen Stücken auf dem Mehl verteilen, mit einem Messer das Ganze durchhacken.
Mit den Händen im Anschluss zu einem Teig verkneten.
Den Teig in drei Teile aufteilen, zwei Teile hell lassen und das dritte Teil mit dem Kakao verrühren. Drei Kugeln formen und in Folie einwickeln.
Mindestens 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
2. Den Backofen auf 180°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Eine 26 cm Springform mit Backpapier auslegen.
3. Einen hellen Teil vom Teig ausrollen und den Boden der Springform damit auslegen. Den Boden mit der Johannisbeerkonfitüre bestreichen. Den dunklen Teig aus dem Kühlschrank rausholen und auf die Konfitüre schnell raspeln. Eiweiß steif schlagen, zum Schluss 150 Zucker hinzufügen. Auf dem Kakao- Teig verteilen.
Jetzt den zweiten hellen Teig aus dem Kühlschrank rausholen und über das Eiweiß raspeln.
Im vorgeheiztem Backrohr bei 180 Grad ca. 40- 50 Minuten backen. Ausgekühlt mit etwas Puderzucker bestäuben( nicht unbedingt). Guten Appetit 🙂

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Und noch ein Foto aus dem Studio 🙂
Eure Edyta

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4 Comments

  • Reply
    Sigrid / Madam Rote Rübe
    12 April 2016 at 21 h 34 min

    Liebe Edyta,
    ein wunderschöner Kuchen, der gleich Lust macht, ihn auszuprobieren. Ich dachte sofort, als ich Schimmelkuchen las, an ein wunderbares Pferd, an einen Schimmel wie aus einem Märchen. Wenn das kein Anreiz ist? Vielen Dank für das Rezept.
    Liebe Grüße Sigrid

  • Reply
    Edyta Guhl
    12 April 2016 at 21 h 37 min

    Liebe Sigrid,
    es ist meine freie Übersetzung und eigentlich heisst der Kuchen: Plesniak, plesn heisst Schimmel, es ist aber ein toller Vergleich mit dem Pferd 🙂
    Liebe Grüße und eine schöne Woche wünsche ich Dir 🙂
    Edyta

  • Reply
    Ingrid -auchwas-
    13 April 2016 at 21 h 28 min

    Liebe Edyta,
    toller Kuchen und wieder ganz neu für mich. Ich dachte zuerst an einen herzhaften Kuchen mit Schimmelkäse. Die Machart ist toll und wunderbar gerade jetzt um diese Jahreszeit wo es bei mir noch keine Früchte aus dem Garten gibt, die Marmelade zu nehmen. Auch die verschieden Schichten gefallen mir. Dieser ungewöhnliche Kuchen bleibt gut in Erinnerung. Dir noch eine schöne Restwoche und liebe Grüße
    Ingrid

  • Reply
    Edyta Guhl
    13 April 2016 at 21 h 31 min

    Liebe Ingrid, es ist ein ganz einfacher und sehr populärer Kuchen in meiner Heimat, nichts Aussergewöhnliches 🙂
    Ich danke Dir für Deinen lieben Kommentar und wünsche Dir alles Gute.
    Liebe Grüße
    Edyta

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